Umwelt und Haut sind schwer von einander zu trennen. Deine Haut schützt Dich ja auch vor Umwelteinflüssen. Und Umwelteinflüsse gibt es viele. Von der Großwetterlage bis zu Deinem Kinderzimmer ist alles Deine Umwelt. Deine Neuro kann in vielfältiger Weise durch Umweltfaktoren beeinflusst werden.

Dabei musst Du zwischen Allergenen, z.B. in Nahrungsmitteln, Innenraum- und Außenluftallergenen sowie Umweltschadstoffen, medizinischen Wirkstoffen und auslösenden Triggern unterscheiden.

Wetter

Beim Wetter merkst Du es natürlich am ehesten, wenn im Frühjahr die Natur aufblüht. Du musst niesen. Die Nase kribbelt und schlimmstenfalls bekommst Du Luftnot. Unter SOS gibt es dazu nähere Informationen.

Die Themen zu Wetter:
-> Warum interessiert das Wetter?
-> Wetter und Hautzustand
-> Worauf muss ich nun beim Wetter aufpassen?
-> Urlaubsgewohnheiten werden beeinflusst.
-> Ohne Sonne geht es nicht, aber zuviel ist gefährlich!
-> Hier kannst du dich über das Wetter usw online informieren!

Warum interessiert das Wetter?

Normalerweise interessiert Menschen beim Wetter, ob es warm oder kalt, nass oder trocken, windig oder windstill usw. wird.
Man interessiert sich meist nur dafür, um Freizeitaktivitäten danach zu planen. Beruflich geht es dabei darum, z.B. auf dem Bau oder in der Landwirtschaft und bei der Seefahrt die jeweilige Wetterlage zu berücksichtigen.

Du als Neuro hast evtl. auch mit allergischen Begleiterkrankungen, wie Heuschnupfen oder Pollenallergien, zu tun, sodass Dein Körper auch spezielle Wünsche an das Wetter hat; für Dich ist also wichtig zu wissen, wie das Wetter wird, um Deinen Tag richtig zu planen.

Wetter und Hautzustand

Im Winter ist es draußen kalt, und die Luftfeuchtigkeit ist eher gering. Kommst du in geheizte Räume, wird es warm und lufttrocken.
Normale, für die Haut gute, Luftfeuchtigkeit liegt bei etwa 55%. In geheizten Räumen geht diese bis auf 30% herunter. Im Flugzeug geht es durch die Klimaanlage herunter auf bis zu 10%. Viele Luftfahrtbedienstete, gerade auf Langstreckenflügen, leiden unter der sog. „Stewardessenkrankheit“. Trockene, juckende Haut, ähnlich wie bei Deiner Neuro. Durch die trockene Luft verdunstet die Feuchtigkeit in der Haut des Menschen schneller, als wenn es normal feucht ist.

Deshalb geht’s Deiner Haut im Sommer auch meist allgemein etwas besser, trotzdem du eher mal schwitzt, aber das kannst du mit regelmäßigem Trinken wieder ausgleichen.

Worauf muss ich nun beim Wetter aufpassen?

Mehr als zwölf Millionen Deutsche leiden jedes Jahr an Heuschnupfen. Deshalb interessieren Start, Dauer und Intensität der Pollensaison jeden leidgeprüften Allergiker zu Beginn eines Jahres brennend. Ab wann und wie lange muss er leiden?

Aber wo liegen die Ursachen? Welche Bedeutung haben die veränderten klimatischen Bedingungen?

Seit Jahren werden in den meisten europäischen Ländern Pollenflugkalender geführt und bei der EAN, dem europäischen Pollenflug-Netzwerk, gesammelt. Wer oder was blüht wann, wie lange und mit welcher Intensität? All diese Informationen werden hier festgehalten.

Start und Höhepunkt der Pollensaison haben sich bei den Frühblühern wie Erle, Hasel, Weide und Ulme um im Schnitt zwanzig Tage nach vorne geschoben. Dies gilt für alle Pflanzengattungen, die normalerweise vor Ende April blühen. Auch Heuschnupfenpatienten zum Beispiel mit Allergien auf Roggen oder Glaskraut, die früher erst Mitte bis Ende Mai mit Niesattacken rechnen mussten, werden heute häufig schon im April unangenehm überrascht. Wer bereits früher im Jahr durch Pollenflug geplagt wird, kann aber nicht unbedingt darauf hoffen, auch früher wieder befreit atmen zu können.

Allerdings sind hier die Trends nicht so eindeutig und abhängig von den Klimazonen, in denen Du zu Hause bist. Auf eine verlängerte Saison müssen sich generell die Allergiker im Mittelmeerraum, an den Meeren und in den Alpen einstellen. In Mitteleuropa, also auch in Deutschland, gilt diese Verlängerung des Pollenfluges für Gräser und Kräuter, aber auch für Bäume, die zwischen März und Mai (Birken, Eichen, Buchen, Eschen, Platanen, Linden) blühen. Bei Erle und Hasel, aber auch bei Weide und Ulme konnte dieser Trend in den letzten Jahrzehnten nicht gezeigt werden.

Auch wenn es keinen endgültigen Beweis gibt, deutet vieles darauf hin, dass die globale Erderwärmung in Zusammenhang mit den Veränderungen im europäischen Pollenflugkalender steht.

Klimaforscher Prof. Marcel E. Visser sagte auf einem europäischen Kongress für Phänologie (Entwicklung häufiger Kultur- und Wildpflanzen im jahreszeitlichen Ablauf): „Die Erwärmung der Erde in den letzten 25 Jahren hat in Mitteleuropa zu weit reichenden Veränderungen im ökologischen Gefüge geführt. Höhere Frühlingstemperaturen und ein früherer Frühlingsanfang, eine längere Herbstzeit und wärmere und kürzere Winter stellen die Natur schon heute vor große Herausforderungen.“

Und natürlich auch die Allergiker: Ein früherer Beginn der Heuschnupfenplage, eine teilweise längere Pollenzeit und höhere Pollenlast haben die Belastung der Betroffenen in den letzten Jahrzehnten erheblich verstärkt.

Auch die Urlaubsgewohnheiten werden beeinflusst

So muss zum Beispiel der Erlen-Allergiker, der es nach überstandener Saison Ende März in Deutschland gewohnt war, sich in den Alpen am Aufblühen von Fauna und Flora in der freien Natur zu erfreuen, jetzt auch in den Bergen schon ab Anfang Mai damit rechnen, dass unterhalb der Baumgrenze die grüne Erle blüht. Die Plage beginnt dann von Neuem.
Auch Kreuzallergien, die sich zum Teil erst nach einem Besuch in einem mediterranen Urlaubsort bemerkbar machen, sind auf der Tagesordnung. So reagiert der Eschen-Allergiker auf den Ölbaum in Italien, verursacht der heimische Wacholder eine Kreuzallergie mit den Zypressen im Mittelmeerraum. Doch Hilfe gibt es für den geplagten Allergiker natürlich auch: Eine rechtzeitige Beratung beim Allergologen und eine spezifische Immuntherapie bieten den Betroffenen heute die Chance, den Veränderungen im europäischen Pollenflugkalender zu trotzen.

Ohne Sonne geht es nicht, aber zuviel ist gefährlich

Schön, wenn die Sonne scheint, aber Vorsicht, das hat auch Nachteile. Du hast bestimmt schon viel von Sonne und Hautkrebs gehört.
Bei der Sonne musst Du die Wärme und die Strahlung beachten. Es gilt in jedem Fall im Sommer. keine direkte Sonneneinstrahlung zwischen 11:00 und 15:00 Uhr. Ab in den Schatten oder entsprechende Räumlichkeiten bzw. Schattenplätze aufsuchen. Morgens solltest Du Dich eincremen, wenn du weißt, dass du tagsüber direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt bist.

Wichtig ist auch textiler Sonnenschutz. Da gibt es modische Angebote, z.B. bei www.my-hyphen.de. Dann sorgt Deine Kleidung dafür, dass Du vor der Sonne und ihren negativen Folgen weitesgehend geschützt bist. Denk immer an Fotos der Wüstenbewohner. Da sieht man nie die nackte Haut, außer im Gesicht. Nur ausländische Touristen liegen halbnackt am Strand und baden stundenlang am Tag.

Bedenke bitte auch, dass Deine Haut ein Leben lang eine gewisse Speicherkapazität für UV-Strahlung hat. Wir müssen uns das einteilen und nicht durch übertriebenes Sonnenbaden zu früh aufbrauchen. Deshalb z.B. sind Sonnenstudios ein absolutes No-Go. Man darf diese
Strahlungsangebote eh erst ab 18 Jahren betreten. Besser nie!
Gibt es auf Deinem Schulhof Schattenangebote? Haben Deine Geschwister einen schattigen Kita-Platz im Freien?

Hier noch mal die wichtigsten Tipps im Umgang mit der Sonne:

• Meide die Sonne in der Mittagszeit zwischen 11 und 15 Uhr.
• Gib deiner Haut Zeit, sich an die Sonne zu gewöhnen. Bleib in den ersten Tagen lieber im Schatten.
• Trage in der Sonne immer sonnendichte Kleidung, Sonnenbrille - und auf jeden Fall eine Kopfbedeckung.
• Creme alle deine unbedeckten Körperstellen mit einer Sonnencreme ein. Der Lichtschutzfaktor (kurz LSF) der Sonnencreme richtet sich danach, welchen Hauttyp man hat. Trage die Sonnencreme eine halbe Stunde vorher auf, bevor Du Dich in der Sonne aufhälst, damit sie ihre Schutzwirkung voll entfalten kann.
• Erneuere deinen Sonnenschutz mehrmals täglich, vor allem nach dem Baden oder Schwitzen. Aber Achtung: Nachcremen verlängert nicht die Schutzwirkung. Sie erhält sie nur.
• Halte auch beim Baden Schultern, Brust und Rücken mit einem T-Shirt oder spezieller UV-Badekleidung bedeckt. Verwende wasserfeste Sonnencreme. Trage die Creme nach dem Abtrocknen nochmals auf.
• Achte bei Medikamenten auf Nebenwirkungen in der Sonne. Frage sicherheitshalber Deinen Arzt.
• Verzichte in der Sonne auf Deodorants und Parfüms. So vermeidest Du unschöne Pigmentflecken.
• Kleinkinder gehören nicht in die pralle Sonne. Geht mit ihnen in den Schatten und zieht sie sonnengerecht an. Gehe mit gutem Beispiel voran, damit sich Kinder in Deiner Umgebung von klein auf an den richtigen Umgang mit der Sonne gewöhnen.
• Nutze nicht das Solarium zur Vorbereitung auf den Urlaub. Diese sog. Vorbräunung führt nämlich nicht zu einer nennenswerten Erhöhung des Eigenschutzes der Haut. Die zusätzliche UV-Belastung schadet eher, als dass sie nützt.

Weitere gute Informationen zu diesem Thema gibt es bei der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention e.V.: www.unserehaut.de

Hier kannst Du Dich über das Wetter online informieren

www.wetteronline.de
www.pollenstiftung.de

Natürlich gibt es im Netz noch sehr viele weitere Angebote.

Sommer

Im Sommer geht es den Neuros ja meist besser. Die Heizungen sind aus und Deine Haut trocknet nicht mehr so schnell aus. In den Ferien bist Du evtl. an der See gewesen. Da kommt Dir, Deiner Haut und Deinen Luftwegen das Gemisch aus Salzwasser, salzigem Strandsand und allergenarmer Luft zugute.

Wohnumfeld

Verkehr: Da, wo viel Autoverkehr vorkommt, ist natürlich auch die Luft stark belastet, was auch Deiner Haut und Deinen Atemwegen nicht gut tut. Diesen Einflüssen kannst Du nicht ohne weiteres entgehen. Ein Wohnungswechsel in eine verkehrsärmere Gegend ist nicht immer ohne weiteres drin. Aber auf der anderen Seite, es geht um Deine und um die Gesundheit Deiner Familie. Vielleicht redest Du mal mit Deinen Eltern, ob ein Wohnungswechsel möglich ist.

Dein inneres Wohnumfeld ist natürlich auch wichtig. Gibt es Schimmel in Eurer Wohnung? Lüftet Ihr genügend oft, wechselt Ihr regelmäßig und in kurze Abständen Handtücher, Waschlappen, Zahnbürsten, Abwaschbürsten, usw.?

In allen diesen Sachen können sich unbemerkt Keime entwickeln!

Zigarettenrauch

Zigarettenrauch ist ein gefährlicher Innenraumverschmutzer und reizt deine Neuro-Haut und deine Atemwege. Dadurch kommt es zum erleichterten Eindringen von Außenluftallergenen (zum Beispiel Pollen), infolge leidet deine Haut noch mehr.

Mittlerweile gibt es auch Studien dazu, wie das Lebensumfeld Hauterkrankungen beeinflussen kann, z.B. soll es einen Unterschied machen, ob man in einer Industriestadt aufwächst oder auf einem Bauernhof. Bauernkinder sollen demnach seltener an Heuschnupfen und Asthma erkranken und seltener Allergien entwickeln als Kinder, welche die gleiche Schule besuchen, aber eben nicht auf einem Bauernhof aufwachsen.

Irgendwie ist dieses Umweltthema ziemlich kompliziert.

Wichtig ist doch in Kürze: Gute Luft, gutes Essen, gutes Wohnumfeld und möglichst wenige Allergieauslöser. So solltest Du Dir Deine Umwelt in Absprache mit Deiner Familie einrichten.