Alles reine Kopfsache...

Wenn Du mal ´n Hänger hast…

Mit Deiner Neuro ist das so wie mit einem Rucksack,

den Du durch Deinen Alltag trägst, mal wiegt er mehr, mal wiegt er weniger. Manchmal juckt Deine Haut besonders, und ein anderes Mal viel weniger. Mal ist sie stark gerötet und vielleicht auch aufgekratzt, und zu einem anderen Zeitpunkt ist von Rötung oder Kratzspuren kaum etwas zu sehen. Mal kannst Du also gut ertragen, dass Du Deine Neuro hast, und zu einem anderen Zeitpunkt stört es Dich eben doch wieder. Vielleicht beschäftigt Dich dann auch die Frage, warum gerade Du diese roten Flecken bekommen hast. So ist das eben mit der Neuro im Gepäck.

Trotzdem wirst Du Tage haben, an denen Du auch mal durchhängst,

z.B. wenn Du schlecht geschlafen hast vor lauter Juckreiz und Dich in der Schule kaum konzentrieren kannst, weil Du müde bist, oder wenn Du einfach nur genervt bist davon, ein Neuro zu sein und eben nicht so hautgesund wie Deine Mitschüler.
An solchen Tagen hilft es Dir, mit Deinen Freunden zu sprechen, denn geteiltes Leid ist halbes Leid, und auch Deine Freunde tragen einen Rucksack durchs Leben, vielleicht nicht unbedingt in Form einer sichtbaren Hauterkrankung, aber in Form einer anderen Belastung.

Helfen kann Dir auch, Dich abzulenken,

denn mit Krankheiten ist es so wie mit einem Vergrößerungsglas. Je mehr Du Dich damit beschäftigst, desto mehr ist diese in Deinen Gedanken präsent und quält Dich. Also geh zum Sport, triff Dich mit Freunden oder geh Deinen Hobbies nach, hauptsache Du wirst aktiv und lässt Dich von Deiner Neuro nicht unterkriegen. Und wenn es Dir immer noch nicht gut geht, kannst Du in Deiner Schule auch den Beratungsdienst aufsuchen, denn diese sind darin geschult, Schülern weiterzuhelfen, wenn sie mal belastet sind. Sie können Dir Wege aufzeigen, wie Du noch besser mit Deiner Neuro klar kommst.

Es könnte auch Tage geben, an denen Du selbst ganz gut unterwegs bist mit Deiner Neuro, Dir aber von außen unfaire Äußerungen begegnen.

Mitschüler könnten Dich mobben oder hänseln, sagen, dass Deine Neuro ansteckend ist oder Dich ausschließen. Solche Mitschüler handeln so, um von ihren eigenen Problemen abzulenken. Es ist eben leichter, über andere herzuziehen, als bei sich selbst Dinge einzugestehen, die nicht gut sind.
Lass Dich von solchen Situationen bloß nicht abschrecken, sondern werde aktiv und nicht zum Opfer. Du könntest Dir einen coolen Spruch überlegen, den Du in solchen Situationen aus dem Ärmel schüttelst und bei den Mobbern für Verblüffung sorgt, beispielsweise mit: „Hast du keine Parkuhr, die du mit diesem Unsinn vollquatschen kannst?“

Wenn das nicht hilft, hast Du in der Schule verschiedene Möglichkeiten,

Dir Hilfe zu suchen, da gibt es Mitschüler, die als Streitschlichter ausgebildet sind und die Du in der Pause ansprechen könntest, es gibt Deinen Klassenlehrer, der in der Klasse besprechen kann, dass Deine Neuro ganz viele Menschen in Deutschland betrifft (über 4 Millionen) und alles andere als ansteckend ist; dann gibt es auch Verbindungslehrer und den Beratungsdienst in Deiner Schule, auch hier kannst Du Dir Hilfe holen.

Du bist also alles andere als allein mit Deiner Neuro,

und gerade in diesen Situationen erkennst Du Deine wahren Freunde und Mitmenschen in der Schule, auf die Du Dich verlassen kannst. Letztlich haben solche Situationen also auch ihr Gutes, denn fürs nächste Mal weißt Du dann, wer Dich aufmuntern und unterstützen kann.

Nicht zuletzt kannst Du Dich natürlich auch immer an Deine Eltern oder Geschwister wenden,

die ja Deine augenblickliche Miesere gut einschätzen können. Bei Deiner Familie brauchst Du Dich auch nicht verstellen, da kannst Du ganz Du sein.